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09 | September |
01.09.09 | Dieses Stück Holz hat mich vor einer Woche eine Rippe gekostet. Aber es gab noch andere Ereignisse, die alles Negative, einschließich der miserablen Zuschauerzahlen von "PINK" zur Zeit wie "peanuts" erscheinen lassen. Aber das ist privat. |
02.09.09 | Aus einem zweistündigen Interview hat der rbb ein Vier Minuten-Kurzporträt (download-Link) gemacht. Aufgenommen am 16. August (der Tag, an dem die FAS-Kritik von Peter Körte erschienen war) und gesendet am 19. August. Gerade erhalte ich eine email von einem Moana-Blog-Leser, dem zwei Computer beim Downloaden des rbb-Interviews abgestürzt sind. Er vermutet, dass ich mir "einen digitalen Nacktschnecken-Virus eingefangen haben könnte". Daraus ersehe ich, dass ihm bekannt ist, dass mein Leben nicht nur aus Filmemachen, sondern auch mit dem Einsammeln von Nacktschnecken ausgefüllt ist. Wer ähnliche Computerprobleme hat, kann sich bei mir melden. Aber bitte mit Angabe des Betriebssystems. Vielleicht gelingt es mir, das Problem zu lösen. Auf meinem Mac, kann ich auch Windows und ich hatte keine Schwierigkeiten, die mp3-Datei sogar mit dem antiken Internet-Explorer herunter zu laden. |
03.09.09 | Von einem Blog-Kollegen Thomas Groh bekomme ich heute Unterstüzung. Er will die Zuschauer ins Kino zu "PINK" jagen. "PINK" läuft in der dritten Woche in Berlin, München, Köln, Augsburg und Ulm + Bruchsal (1. Woche) Am 16. Oktober erscheint eine neue DVD von "ROTE SONNE" in einer von Arthaus in Zusammenarbeit mit KulturSPIEGEL herausgegebenen Reihe. |
04.09.09 | Heute ist Vollmond! Also am 16. Oktober kommt die DVD zu "ROTE SONNE" (die kostet nur 9,99 €). Am 13. November, einen Tag vor meinem 70. Geburtstag, wird bei EuroVideo die DVD zu "PINK" erscheinen und hoffentlich überall, wo man DVD's kaufen kann, in dicken Stapeln ausliegen! Diesen November werde ich nicht zur Ruhe kommen. Zuerst Viennale, dann 12 Filme von mir in der ARD, Dann das Thome-Buch im Schüren-Verlag, dann die PINK-DVD und am Monatsende (27./28. 11.) ein Symposion in der Marburger Universität mit einer Mini-Retrospektive meiner Filme in einem Marburger Kino. Hoffentlich breche ich mir vorher nicht das Genick. Denn das möchte ich eigentlich schon noch lebendig erleben. Außerdem will ich im nächsten Jahr unbedingt "DAS ROTE ZIMMER" drehen. Und "INS BLAUE" definitiv auch noch! Ich schwöre, ich werde vorher kein weiteres neues Drehbuch schreiben, obwohl ich schon jetzt wieder von neuen Ideen bedrängt werde. Jetzt wird der Bösewicht, der mich eine gebrochene Rippe gekostet hat, dem Feuer übergeben. Eine halbe Stunde später. Der Bösewicht ist schon fast verbrannt. Ein Feuer für die Kinozuschauer von "PINK" lohnt nicht mehr. Die Blog-Unterstützung von Thomas Groh gestern hat mir zwar gestern 25% mehr Besucher meiner Website eingebracht, aber nicht mehr Zuschauer in den deutschen Kinos. Die Filmkritik hat ihre Macht verloren. Heute zählt nur noch Marketing (Interviews, TV-Spots, und Plakate an allen Litfass-Säulen möglichst im DIN- A 0-Format oder noch größer) und damit Geld. Eine soziologische Studie darüber wäre interessant, und müsste auch von der Filmförderungsanstalt finanziert werden. Aber wahrscheinlich haben die das schon gemacht und es ist an mir vorbei gegangen. Vor 25 Jahren schon hat mein toter Kameramann Martin Schäfer zu mir gesagt: "Rudolf, wir sind Dinosaurier." |
05.09.09 | Jetzt ist es Herbst. Die Vorstellung, dass ich letzten Dienstag noch im Teich geschwommen bin, kommt mir vor, als sei das ein Traum gewesen. Meine Ende März gepflanzte Magnolia grandiflora "Goliath" hat erst jetzt so richtig angefangen zu wachsen. Sie wirft ihre Blätter nicht ab und wird hoffentlich im nächsten Jahr, wenn ich "DAS ROTE ZIMMER" drehe, auch blühen. Gestern war im Wiener Burgtheater die Premiere von "Faust" mit Katharina Lorenz (die bei mir in "DAS ROTE ZIMMER" die Rolle von LUZIE spielen soll) als Gretchen. Die Übertragung im ZDF-Theaterkanal habe ich mir heute morgen angeschaut. Ich habe dazu nicht das geringste Verhältnis: Theater und Film sind zu verschieden. Ich bin gespannt, was die Theaterkritiker darüber schreiben werden, denn es war augenscheinlich in der Theaterwelt sowas wie ein "Jahrhundertereignis". Hier nochmal ihr Foto beim Casting in der Fidicinstraße. |
06.09.09 | In der "Nachtkritik" lese ich heute über Katharina Lorenz: "Katharina Lorenz als Gretchen … ist jetzt bei Hartmann ein modernes, selbstbewusstes Mädchen, das sich dennoch voll Naivität und Reinheit ihrer ersten, tragischen Liebeserfahrung hingibt. Bedingungslos, forsch und niemals larmoyant nimmt sie ihr Schicksal an. Sie entzückt in anfänglicher Unbekümmertheit, erschüttert später in Schmerz und Verzweiflung. Katharina Lorenz, eine unvergleichliche Darstellerin und die Entdeckung dieses Abends." Am späten Nachmittag lässt meine Tochter Joya einen Küchentisch abholen. Ich nutze die Gelegenheit um die Renovierungsarbeit meines Sohnes Nicolai vorzustellen. Das wird ab Weihnachten meine neue/alte Berliner Wohnung. Ein perfekter Platz, um von hier aus "DAS ROTE ZIMMER" und "INS BLAUE" zu drehen. Ich bin gespannt, wie ich in dieser "Farbenpracht" lebe und arbeite. Am liebsten würde ich das sofort ausprobieren. Aber meine gebrochene Rippe erlaubt mir keine auch noch so kleine Umzugsarbeit. |
08.09.09 | Da ich bei CARGO heute keine neuen SMS-Botschaften (die Twittermode scheint schon wieder vorbei zu sein bei CARGO) aus Venedig finde, klicke ich zufällig mal auf die Rubrik "Links" und finde da auch meine Website. "Seit zehn Jahren betriebene Website des legendären deutschen Autorenfilmers Rudolf Thome", heißt es da. Es ist allerdings nur die Rede vom Moana-Tagebuch, das seit Mitte Mai 2009 Blog heißt und nicht vom wesentlich umfangreicheren Filmografie-Teil der Website mit allen wichtigen Kritiken, Fotos, Plakaten, Interviews und YouTube-Links zu allen meinen Filmen aus über 40 Jahren Filmemachen. Bei manchen Filmen auch noch in Englisch und Französisch, da als ich mit der Website angefangen habe, ich davon ausgehen konnte, dass die Franzosen meine Filme mehr lieben als die Deutschen. Leider war das einmal. Seit fast 10 Jahren war kein Film von mir in Frankreich im Kino. Anfang der 90er Jahre hatte ich sogar mal mit dem Gedanken gespielt, eine Moana-Filiale in Paris zu gründen und mir in einer Filmbuchhandlung sämtliche Bücher über das französische Filmförderungssystem gekauft. Das führte beim Bezahlen mit Kreditkarte dazu, dass der Buchhändler, als er meinen Namen gelesen hatte, mir sofort zwei oder drei Riesenplakate von "TAROT" zum Signieren herbeiholte. Da der neue Festivalchef in Cannes bei der Auswahl der Filme, die im Wettbewerb laufen, noch ängstlicher ist (ch habe ihm voller Hoffnung "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" persönlich im Januar 2004 gezeigt) als Dieter Kosslick in der Berlinale, habe ich wenig Hoffnung, dass sich in Bezug auf Frankreich etwas verändern wird. Auch Marco Müller, jetzt Festivalchef in Venedig, hat mich mal angesprochen als er noch in Rotterdam Festivalchef war, eine Retrospektive aller meiner Filme machen zu wollen. Nichts ist passiert. Filmregisseure sind wie Kleider, Moden unterworfen, mehr noch in Cannes und Venedig als in Berlin. Zur Ehre von Diter Kosslick kann ich nur sagen, dass er ab und zu etwas riskiert. Mit "PINK" in der Sektion "Berlinale Special" leider nicht. |
09.09.09 | Der erste Entwurf für die "PINK"-DVD. Ich wünsche mir emails, wem welche Version besser gefällt, die in Schwarzweiß oder die in Farbe. Das grüne FSK-Logo muss genauso groß und genau an dieser Stelle per Gesetz so sein. Das hat uns unsere überaktive Ministerin Frau von der Leyen eingebrockt. Als gäbe es nichts Wichtigeres in einer Regierung zu tun. Im Internet gibt es inzwischen Protestseiten dagegen. Dass "Hanah Herzrung" natürlich "Hannah Herzsprung" heißen wird, ist wohl selbstverständlich. |
10.09.09 | Es ist immer so. Zwei Dinge müssen gleichzeitig getan werden. Heute erreicht mich endlich das Manuskript des "Werkstattgesprächs" von Ende März, das von mir redigiert werden soll. Und 80 Lavendelpflanzen, die noch heute ihren Platz in der Erde finden müssen, damit sie im nächsten Jahr wachsen und gedeihen und mit ihren Blüten mein Herz und das meiner Besucher erfreuen. So langsam trudeln auch Reaktionen auf meine Frage von gestern ein: bis jetzt sieht es so aus, als gefalle der Mehrzahl die Schwarzweiß-Version des "PINK"-DVD-Covers am besten. Beim Fertigmachen des Lavendelbeets finde ich ziemlich viele Nacktschnecken und hunderte ihrer weißen Schneckeneier, die auch Temperaturen von minus 26 Grad überleben. Die brate ich morgen im Feuer. Meine Dahlien und Rosen blühen trotz des Unkrauts, das sie noch umgibt. |
11.09.09 | EuroVideo hat seine Entscheidung für das DVD-Cover von "PINK" getroffen und dabei erfreulicherweise auch ein bisschen auf mich gehört, denn eigentlich sollten die drei Männer in einem neuen Entwurf nicht mehr zu sehen sein. Ich bedanke mich bei allen Moana-Blog Lesern für ihre Beteiligung an der Abstimmung. |
12.09.09 | An Ort und Stelle mache ich ein kleines Feuer, in dem sich die Nacktschneckeneier in Rauch auflösen. Alle 80 Lavendelpflanzen sind jetzt in der Erde. Wenn es in diesem Winter nicht ganz so kalt wird wie im letzten Winter, werde ich ein riesiges blau blühendes Lavendelbeet haben und mit Sicherheit auch weniger Nacktschnecken. Mit dem Redigieren des Werkstattgesprächs bin ich inzwischen auch fertig geworden. Morgen früh, zwischen 3 und 7 Uhr (das ist im Moment meine Hauptarbeitszeit) mache ich nochmal einen zweiten Durchgang. Dann schicke ich es an Ulrich Kriest, den Herausgeber des Thomebuchs, denn ich möchte nicht daran Schuld sein, wenn es nicht rechtzeitig zu meinem 70. Geburtstag erscheinen kann. |
13.09.09 | Es regnet schon den ganzen Tag. Einen besseren Zeitpunkt für das Einpflanzen meiner 80 neuen Lavendelpflanzen hätte ich nicht auswählen können. Wenn ich nur auch so viel Wetterglück bei meinen Filmstarts hätte! |
14.09.09 | Am kommenden Sonntag (20. September) feiert Chico Hamilton, der die Musik zu"LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK" und "DIE SONNENGÖTTIN" gemacht hat, seinen 88. Geburtstag. Wer zufällig in New York ist: Le Poisson Rouge, 158 Bleeker Street. Heute wird es jetzt richtig ernst mit dem Thomebuch im November. Ich erhalte vom Schüren-Verlag eine Auswahl von 91 Bildern aus meiner Website zu denen ich die Originalfotos in den nächsten Tagen heraussuchen muss. Dazu brauche ich zwei Monitore und die habe ich nur in Berlin. |
17.09.09 | Eigentlich wollte ich etwas über "To HAVE AND HAVE NOT" schreiben, den ich in der Nacht vor Lauren Bacalls 85. Geburtstag zum weiß nicht wievielten Mal gesehen habe und den zweiten Film, den sie gemacht hat, "THE CONFIDENTIAL AGENT" und vor allem über das Wunder, das Filme von Howard Hawks auch heute noch immer für mich sind. Ich wollte das ein bisschen näher, aus meiner heutigen Sicht, beschreiben. Aber ich bin nach Berlin gefahren und da hat mich alles, was hier passiert, überrollt. Viele, viele Telefonate. Viel Post und von mir der Versuch, den Ablauf der nächsten drei Monate wenigstens halbwegs zu organisieren. Unter anderem habe ich mich entschieden, "PINK" (ohne große Aussicht auf Erfolg) zum Deutschen Filmpreis 2010 einzureichen. Immerhin könnte man Hannah Herzsprung (als beste Schauspielerin), Ute Freund (für ihre überall gelobte Kamera) oder Susanna Cardelli (für ihre Ausstattung) auszeichnen. Kommt "PINK" durch die Vorauswahl (die Entscheidung fällt am 19. Januar 2010), muss ich innerhalb von 10 Tagen eintausendzweihundert (!) DVD's an die Deutsche Filmakademie liefern. Ich weiß noch nicht, ob ich mich dann darüber freuen soll. Denn dass "PINK" tatsächlich in einer der möglichen Kategorien nominiert wird, ist eine Utopie in Deutschland. Aber wer weiß, es gibt ja Wunder. |
19.09.09 | Bei der Suche nach weiteren Fotos für das Thomebuch in Berlin, vor allem nach welchen von meinem Kurzfilm "ZWEI BILDER" von 1984, entdecke ich dieses Foto von "HAST DU LUST, MIT MIR EINEN KAFFEE ZU TRINKEN". Da spiele ich einen Demonstranten, der mit einem Plakat für die "Unabhängigkeit für Ost-Timor" kämpft. Ich tue das nur, weil Jochen Brunow, damals mein Regieassistent, sich geweigert hat, die Rolle spontan zu übernehmen. Das Resultat war, dass die Schlüsselszene im Film, in der eine Frau einem Mann diese Frage stellt, zwischen Hanns Zischler und Inge Blau nicht besonders toll geworden ist. Auf YouTube ist diese Szene zu sehen. |
20.09.09 | Das Herumsuchen in meiner Vergangenheit, zuerst für Arthaus/Kinowelt, jetzt für das Thome-Buch im Schüren-Verlag saugt meine Kräfte auf. Heute habe ich uralte Scans von "VENUS TALKING" endlich gefunden. So wie Sülbye Günar vor 15 Jahren alle meine Papiere, Kritiken und Fotos ein halbes Jahr lang geordnet hat, müsste ich jetzt jemand finden, der das für meine auf zahllosen Festplatten verstreuten digitalen Daten macht. Ich habe nochmal die Kritiken auf meiner Website zu "VENUS TALKING" gelesen und war wieder einmal überrascht, dass es bei diesem Film auch einige sehr positive Kritiken gegeben hat. Ich weiß nicht mehr, wieviele dieser mit 14 Kopien gestartete Film im Kino hatte. Ich glaube, dass es noch weniger waren als jetzt bei "PINK". Für mich war der Film ein Fiasko Ich habe versucht, mich davon zu erholen, indem ich den nächsten Film "ROT UND BLAU" mit Hannelore Elsner gedreht habe. Das hat mir dann ein paar Tausend Zuschauer im Kino mehr eingebracht, aber ich hatte mit weit über hunderttausend gerechnet. Mit dieser Erwartungshaltung habe ich den Film Bernd Eichinger als erstem Verleiher in einer nur für ihn organisierten Privatvorstellung im damals schönsten Kino von Berlin (im CineStar 8) gezeigt, aber nach dem Film hat er nur gesagt, dass der Film "charmant" sei, aber kein Film für den Constantin-Verleih. Er hat mir noch ein paar Ratschläge, von Regisseur zu Regisseur, gegeben, wie ich bessere Filme machen könnte. Ich will, ich muss endlich aufhören, mit diesem Herumsuchen in meiner Vergangenheit und ungebremst von alten Sachen in die Zukunft schauen, die ich mir noch immer ganz wunderbar vorstellen kann. Vielleicht muss ich mir für meine künftigen Filme ein arabisches Pseudonym zulegen? |
21.09.09 |
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22.09.09 | Der beginnende Herbst kommt mir heute vor wie ein kleiner Tod. Ich versuche gegen die Melancholie, die mich überfällt, anzukämpfen, indem ich sämtliches Gras im Innenhof und im Garten mähe. Das gibt mir ein bisschen das zufriedene Gefühl eines Schülers, der alle seine Hausaufgaben gemacht hat. |
24.09.09 | Ein erster Nachmittag in der Gegend um den Berliner Chamissoplatz. Ich laufe durch die Straßen dort, als wäre ich ein Fremder in einer fremden Stadt. Alles ist mir scheinbar vertraut, aber doch ist alles anders, weil ich da ab nächstes Jahr wieder wohnen werde. Ein neuer Lebensabschnitt hat schon heute für mich begonnen. Das ist ein starkes und gutes Gefühl. |
25.09.09 | Vorder- und Rückseite der "PINK"-DVD. Mir ist das mit den "zwischen drei Männern" gar nicht so aufgefallen beim Schreiben. Wenn ein Mann bei mir die Hauptrolle gespielt hat, hatte der es ja meistens mit "sieben Frauen" zu tun. Auf der Rückseite ist winzig klein das Cover des Thome-Buchs aus dem Schüren-Verlag zu sehen! Die Anzeichen, dass es tatsächlich erscheinen wird, verdichten sich immer mehr. |
26.09.09 | In der TAZ entdecke ich wieder mal ein neues Interview mit Klaus Lemke. Woher nimmt der bloß diese Sprüche? Vor 45 Jahren hätten Max Zihlmann und ich ihn ausgelacht, wenn er so geredet hätte. Damals habe ich ihn bewundert, ja sogar geliebt. Ich habe mit ihm an meinem 30. Geburtstag meinen ersten Trip genommen. Und es war toll mit ihm. Aus lauter Begeisterung habe ich ihm danach seine weiße Jacke aus Lammfell, die er da majestätisch getragen hat, für hundert Mark abgekauft. Wenn ich mich nicht täusche, habe ich diese Jacke sogar als Kostüm beim Drehen von "TAGEBUCH" als Schauspieler noch getragen. Mir wird Angst und Bange, wenn ich daran denke, was er jetzt im Thome-Buch im November über mich schreibt. Denn auch von ihm wird ein Text erscheinen. Ich gäbe viel dafür, das jetzt schon zu lesen, um vielleicht das Schlimmste noch zu verhindern. Aber da würde mir der Herausgeber, Ulrich Kriest, vermutlich einen Strich durch die Rechnung machen, denn der legt großen Wert auf Dokumentarisches. Ob Klaus Lemkes Erinnerung noch richtig funktioniert, muss ich bezweifeln, denn schon wieder behauptet er, dass er Iris Berben "entdeckt" habe. Entdeckt hat sie Uwe Nettelbeck in einer Kneipe in Hamburg. Zusammen mit zwei anderen Mädchen ist er mit ihr nach München gefahren, und ich habe sie für eine der drei weiblichen Hauptrollen in "DETEKTIVE" ausgewählt. Nicht weil sie die Schönste war, sondern weil mir ihre Stimme so gefallen hat. Klaus Lemke und seine "Entdeckung" von Iris Berben, das passierte erst später. Nachdem "DETEKTIVE" abgedreht war. |
27.09.09 | Heute wird in Deutschland gewählt. Beim Fahren durch die Stadt entdecke ich das riesige Aufgebot der Fernsehsender vor den Zentralen von SPD und CDU im Licht der ersten Sonnenstrahlen. |
30.09.09 | Auf dem Bahnhof von Malmö-Süd im speziellen schwedischen Licht, von dem mir meine Kamerafrau Ute Freund vorgeschwärmt hat. |
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